Die afrikanische Teufelskralle (Harpagophytum procumbens), auch kurz Teufelskralle oder Trampelkette genannt, gedeiht in den Savannen Südafrikas – als Heilpflanze findet sie unter anderem Verwendung zur Linderung von Gelenkschmerzen oder Verdauungsstörungen.
Die Abnutzung des Bewegungsapparates kommt fallweise bei Tieren früher als erwartet. Der Prozess des Verschleißes ist bedauerlicherweise weder aufzuhalten noch vorherzusagen. Belastung, regelmäßiges Training und Überbeanspruchung führen zu Entzündungen in den Gelenken, Sehnen und Bänder bis hin zu offensichtlichen Lahmheiten und Bewegungseinschränkungen. Es gibt aber Unterstützung aus der Pflanzenwelt: die Teufelskralle.
Ordnung: Lippenblütlerartige (Lamiales)
Familie: Sesamgewächse (Pedaliaceae)
Gattung: Harpagophytum
Art: Afrikanische Teufelskralle
Herkunft und Vorkommen:
Südliches bis südwestliches Afrika.
Wirkungsbestimmende Inhaltsstoffe:
Iridoglykoside (Hapagosid, Procumbid), Flavonoide, Triterpene.
Hauptanwendungsgebiete in der Veterinärmedizin:
Begleittherapie bzw. Schmerzmittel bei Gelenksarthrosen und bei Appetitlosigkeit.
Hauptanwendungsgebiete in der Humanmedizin:
Zur innerlichen Anwendung als Unterstützung bei degenerativen Erkrankungen des Bewegungsapparates.
Wissenswertes zur Teufelskralle
Namensgebend für die Teufelskralle sind die bis zu 15cm großen, holzigen Früchte, die hakenähnliche Auswüchse zu allen Seiten bilden. Die Triebe der Pflanze liegen eher flach am Boden auf und können bis zu 1,5 Meter lang werden. In der Phytotherapie (Pflanzenheilkunde) wird allerdings die Wurzelknolle der Pflanze verwendet. Diese enthält die betreffenden Wirkstoffe der Iridoidglycoside und viele andere.
Folgende Wirksamkeiten der Teufelskralle sind wissenschaftlich nachgewiesen: appetitanregend, entzündungshemmend, schmerzstillend und antirheumatisch.
Bei genauerer Betrachtung der dazugehörigen Studien, wurde oft mit der Behandlung von Diclofenac (Klassisches Schmerzmittel und Entzündungshemmer in der Humanmedizin) bei rheumatischen Beschwerden dieselben Erfolge erzielt und deutliche Unterschiede zu den Placebo Gruppen festgestellt. Betrachtet man die biochemischen Prozesse der hemmenden Wirkstoffe der Teufelskralle im Detail, kann man dennoch einen Unterschied erkennen. Grob gesagt hemmen viele konservative Schmerzmittel nicht nur jene Botenstoffe, die die Entzündungen eindämmen (COX-2), sondern leider auch jene, die unter anderem auch für den Schutz der Magenschleimhäute zuständig sind (COX-1). Daher ist es bei klassischen Schmerzmitteln üblich immer den so genannten Magenschutz mit einzunehmen. Dies fällt bei der Teufelskralle in der Daueranwendung weg, da jene Botenstoffe eben nicht gehemmt werden.
Bei bestehenden Magengeschwüren sollte man die Teufelskralle dennoch NICHT anwenden. Die Teufelskralle ist somit generell eine vielversprechende Alternative als natürlicher Entzündungshemmer und Schmerzmittel bei längerer oder dauerhafter Anwendung.
Alternative Namen: Trampelklette, Devil´s claw
Wichtiger Hinweis: Nicht mit der europäischen Teufelskralle oder der südamerikanischen Katzenkralle verwechseln.
Quellen:
Aichberger, L., Graftschafter, M., Fritsch, F., Gansinger, D., Hagmüller, W., Hahn-Ramssl, I., . . . Stöger, E. (2012). Kräuter für Nutz- und Heimtiere. Wien: Eigenverlag Phytovet.
Blaschek, W. (2016). Wichtl – Teedrogen und Phytopharmaka. Stuttgart: Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft.
Pahlow, M. (2013). Das große Buch der Heilpflanzen. Hamburg: Nikol Verlag.